Antworten auf häufig gestellte Fragen zur Grippeimpfung

Die saisonale Grippe ist ein jährlich wiederkehrendes Thema, das immer wieder aufs Neue Fragen aufwirft: Muss ich mich impfen lassen? Benötige ich jedes Jahr eine neue Grippeschutzimpfung? Und sind eine Grippe und eine schwere Erkältung nicht das Gleiche?

Zu all diesen Themen finden Sie hier Informationen, die Antworten auf die meistgestellten Fragen geben.

Allgemeine Informationen zur Grippe

  • Ist die Grippe nicht nur eine schwere Erkältung?

    Nein. Die echte Grippe (Influenza) und eine schwere Erkältung sind unterschiedliche Erkrankungen und werden durch unterschiedliche Viren ausgelöst. Erkältungen, häufig auch grippale Infekte genannt, führen, im Gegensatz zur Influenza, selten zu schweren Verläufen oder Komplikationen und benötigen in der Regel keine Behandlung.1

  • Was ist der Unterschied zwischen einer Erkältung und einer Grippe?

    Eine Erkältung wird oft als "grippaler Infekt" bezeichnet, hat mit der echten Grippe (Influenza) jedoch nichts zu tun. Eine Grippe-Erkrankung wird durch Influenzaviren ausgelöst. Sie kann durch einen plötzlichen Erkrankungsbeginn mit Fieber oder deutlichem Krankheitsgefühl einhergehen, verbunden mit Muskel- und/oder Kopfschmerzen und Reizhusten. Vor allem bei älteren Menschen, chronisch Kranken und Schwangeren kann sie zu Komplikationen führen und in schweren Fällen sogar tödlich verlaufen. Es besteht jedoch die Möglichkeit, sich gegen die Grippe impfen zu lassen und im Erkrankungsfall stehen spezifische antivirale Arzneimittel für die Therapie zur Verfügung.

    Im Gegensatz dazu, werden Erkältungen von mehr als 30 verschiedenen Erregertypen (z. B. Rhinoviren) hervorgerufen. Zu den typischen Erkältungssymptomen zählen Halsschmerzen, Schnupfen und Husten, seltener auch erhöhte Temperatur oder Fieber. Während es die Möglichkeit gibt, sich gegen die Grippe impfen zu lassen, besteht diese Möglichkeit bei Erkältungskrankheiten nicht, da es keine Impfstoffe gegen Erkältungsviren gibt.2

Infos zur Grippeschutzimpfung

  • Warum soll man sich jedes Jahr gegen Grippe impfen lassen?

    Da das Influenzavirus sehr wandlungsfähig ist, wird der Impfstoff in der Regel jährlich angepasst, um einen bestmöglichen Schutz gegen die saisonal zirkulierenden Grippeviren zu gewährleisten. Dies macht eine jährliche Impfung notwendig, da Impfstoffe nur für die jeweils aktuelle Saison den bestmöglichen Schutz bieten und der Impfschutz mit der Zeit nachlässt. Innerhalb einer Saison ist keine Auffrischimpfung notwendig.3

  • Gibt es einen richtigen Impfzeitpunkt?

    Die jährliche Influenzawelle beginnt in Deutschland meist nach der Jahreswende. Da es nach der Impfung 10 bis 14 Tage dauert, bis der Impfschutz vollständig aufgebaut ist, wird empfohlen, sich ab Oktober bis Mitte Dezember impfen zu lassen, um rechtzeitig geschützt zu sein. Sollte die Impfung in diesen Monaten versäumt werden, kann es auch zu Beginn oder im Verlauf der Grippewelle im Januar oder Februar sinnvoll sein, die Impfung nachzuholen. Schließlich ist nicht genau vorherzusagen, wie lange eine Influenzawelle andauern wird.4

  • Kann man als Grippe-Geimpfter andere Menschen schützen?

    Ein Geimpfter scheidet als Überträger des Grippevirus in der Regel aus. Unabhängig von der Art des Impfstoffes kann es aber auch bei geimpften Personen zu einer Infektion mit dem Grippevirus kommen. Solche Infektionen verlaufen häufig mit milderen Krankheitssymptomen oder völlig unbemerkt. In diesen Fällen können aber Grippeviren ausgeschieden und auf andere Menschen übertragen werden.5

Wer sollte sich impfen lassen?

  • Warum sollten sich Schwangere gegen Grippe impfen lassen?

    Da Schwangere bei einer Influenzainfektion ein erhöhtes Risiko für schwere Krankheitsverläufe haben, empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) seit 2010 die saisonale Grippeschutzimpfung für alle Frauen, die während der Influenzasaison im Winter schwanger sind. Das erhöhte Komplikationsrisiko bei einer Grippeinfektion von werdenden Müttern hängt mit verschiedenen Veränderungen zusammen, die während einer Schwangerschaft im Körper ablaufen.

    Da es sich bei den in Deutschland zugelassenen Grippeimpfstoffen für Erwachsene um Totimpfstoffe handelt, ist eine Impfung generell in jedem Stadium der Schwangerschaft unbedenklich. Für gesunde werdende Mütter empfiehlt die STIKO die Impfung dennoch erst ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel (2. Trimenon). Schwangere Frauen, bei denen aufgrund einer chronischen Grunderkrankung eine zusätzliche Indikation zur Influenza-Impfung besteht, sollten unabhängig vom Schwangerschaftsstadium geimpft werden.6

  • Warum sollten sich Kinder gegen Grippe impfen lassen?

    Für Kinder mit erhöhter gesundheitlicher Gefährdung infolge einer Grunderkrankung empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) die Impfung gegen Influenza mit einem saisonalen Impfstoff ab einem Alter von 6 Monaten.

    Falls die Angst vor dem Piks zu groß ist, ist neben dem Totimpfstoff auch ein Lebendimpfstoff verfügbar, der über die Nase verabreicht wird und alternativ bei Kindern und Jugendlichen im Alter von 2 bis einschließlich 17 Jahren angewandt werden kann.7

  • Warum gibt es für ältere Personen eine gesonderte Empfehlung für eine saisonale Grippeimpfung?

    Insbesondere älteren Menschen ab 60 Jahre wird eine jährliche Grippeschutzimpfung empfohlen. Denn diese haben ein erhöhtes Risiko, dass eine Influenza-Erkrankung einen schweren Verlauf nimmt, zu Komplikationen wie Lungenentzündungen oder Herzinfarkt führt oder sogar tödlich verläuft. Die meisten Influenza-Todesfälle treten bei älteren Menschen auf.8 Ab 60 Jahre empfiehlt die STIKO einen Hochdosis-Impfstoff sowie einen MF-59-adjuvantierten Impfstoff.8 Für alle unter 60 Jahre stehen Standardimpfstoffe in normaler Dosierung zur Verfügung.

Vorbeugung und Behandlung

  • Was kann man zusätzlich zur Grippeschutzimpfung noch tun, um eine Grippeerkrankung zu vermeiden?

    Da kein Impfstoff die Geimpften zu 100 % schützen kann, gibt es weitere Möglichkeiten, um das Risiko für eine Ansteckung mit dem Grippevirus zu verringern. Zusätzlich zur Grippeschutzimpfung können, von jedem Einzelnen, weitere Maßnahmen ergriffen werden, um das Ansteckungsrisiko mit Grippeviren zu verringern: Dazu zählen beispielsweise Abstand zu halten, zu Personen mit Symptomen einer akuten Atemwegserkrankung, sowie regelmäßiges gründliches Händewaschen und regelmäßiges Lüften.9

  • Kann die Grippe mit Antibiotika behandelt werden?

    Nein, eine Grippe kann nicht mit Antibiotika behandelt werden, denn Antibiotika wirken nur gegen bakterielle Infektionen. Eine echte Grippe wird durch Viren ausgelöst und ist daher nicht mit Antibiotika behandelbar. Sollte jedoch zu einer Grippe eine bakterielle Infektion hinzukommen, kann eine Antibiotikabehandlung sinnvoll und notwendig sein. Antibiotika sollten Sie nur einnehmen, wenn Ihnen diese vom Arzt verschrieben wurden.10