Besonders Risikogruppen sind gefährdet, an Influenza zu erkranken

Impfempfehlung für Risikogruppen und Personen, die mit ihnen im Kontakt stehen

4. Oktober 2024

Genau wie der nächste Winter kommt auch die nächste Grippewelle. In der Grippesaison 2022/23 war die Anzahl der an Influenza Erkrankten mit fast 300.000 Infizierten auf dem höchsten Stand seit 10 Jahren. Damit diese Zahl im nächsten Winter wieder geringer ausfällt, muss die Impfquote in der Bevölkerung in Deutschland entsprechend steigen. Deshalb ist es wichtig, sich rechtzeitig über die Grippeschutzimpfung zu informieren. Besonders für die Personen, die zu den Risikogruppen der Grippe zählen oder in regelmäßigem Kontakt mit jenen Menschen stehen, ist eine Grippeimpfung ratsam.

Eine Grippeschutzimpfung kann zu einem sanfteren Krankheitsverlauf und einer geringeren Ausbreitung der Influenza führen, da geimpfte Personen in der Regel das Virus nicht übertragen.

Zu den Risikogruppen gehören laut Ständiger Impfkommission (STIKO) am Robert-Koch-Institut (RKI) alle Personen über 60 Jahre, Schwangere, chronisch Erkrankte, Bewohner von Alten- und Pflegeheimen, medizinisches & pharmazeutisches Fachpersonal sowie Personen, die aufgrund ihres Berufes viel Publikumsverkehr haben.

Chronisch Erkrankte

Menschen mit Vorerkrankungen wird eine Grippeimpfung von der STIKO empfohlen, da das Risiko für sie höher ist schwere oder sogar potenziell lebensbedrohliche Grippeverläufe zu erleiden. Hierzu zählen Menschen mit Erkrankungen der Atemwege oder mit einer eingeschränkten Lungenfunktion. Eine Impfung empfiehlt sich außerdem für diejenigen, die an einer chronischen Herz-Kreislauf-, Leber- oder Nierenkrankheit leiden. Auch für Personen mit Diabetes oder anderen Stoffwechselkrankheiten sowie Personen mit neurologischen oder neuromuskulären Grundkrankheiten ist eine Grippeimpfung ratsam. So können diese Menschen ihr Infektionsrisiko mit der Grippe bzw. das Risko für einen schweren Krankheitsverlauf deutlich senken.

Auch Kindern mit entsprechenden Vorerkrankungen wird eine Grippeschutzimpfung ab dem 6. Lebensmonat empfohlen. Sprechen Sie dazu Ihren Kinderarzt oder Hausarzt an und lassen Sie sich individuell beraten. Jüngere Schützlinge können schon über die Mutter mit einer Grippeimpfung während der Schwangerschaft und dem dadurch gebildeten Nestschutz gegen die Influenza geschützt werden.

Schwangere

Grippeimpfung Schwangerschaft: Werdende Mütter machen sich meist Sorgen, ob eine Impfung das Wohl ihres Babys bedrohen könnte. Aber ganz im Gegenteil: Die Mutter gibt den Schutz der Impfung sogar an das Ungeborene weiter. Die von der Mutter gebildeten Antikörper werden über die Plazenta an das Baby weitergegeben und können dieses im Sinne eines Nestschutzes auch in den ersten Monaten nach der Geburt noch vor einer Grippeinfektion schützen. Außerdem haben Erfahrungen gezeigt, dass die Influenza in der Schwangerschaft ohne entsprechenden Impfschutz einen besonders schweren Verlauf nehmen kann. Eine Empfehlung für die Grippeimpfung in der Schwangerschaft erteilt die STIKO generell ab dem 2. Trimester. Bei einer erhöhten gesundheitlichen Gefährdung der Schwangeren ist eine Impfempfehlung bereits ab dem 1. Trimester ausgesprochen.

Auch Lebenspartner und andere im selben Haushalt lebende Personen können mit einer Grippeschutzimpfung zum Schutz von Mutter und Kind beitragen. Denn wer gegen die Grippe geimpft ist, scheidet in der Regel als Überträger des Virus aus.

Bewohner von Alten- und Pflegeheimen

In Alten- und Pflegeheimen ist die Anzahl an Risikopatienten in der Regel sehr groß. Denn hier zählt ein Großteil der Bewohner entweder zur vom RKI definierten Risikogruppe der Menschen über 60 Jahre oder auch zu den Personen mit Vorerkrankungen. Zudem gehen täglich zahlreiche Besucher und Angestellte ein und aus und setzen die Bewohner so einer erhöhten Viruslast aus. Der Impfbedarf ist entsprechend hoch.

Genau deswegen wird auch Mitmenschen, die Oma und Opa, Verwandte oder Freunde in Alten- und Pflegeheimen besuchen, ans Herz gelegt, jene Personen im Heim besonders zu schützen. In den Wintermonaten kann eine Grippeimpfung dabei helfen, dies zu tun. Denn gegen Influenza Geimpfte geben das Virus in der Regel nicht an andere weiter, womit das Risiko einer Ausbreitung der Erkrankung im jeweiligen Alten- und Pflegeheim verringert werden kann.

Medizinisches Fachpersonal und Arbeitende mit Publikumsverkehr

Husten oder Niesen – so gelangt das Influenzavirus über Tröpfchen in der Luft in die Schleimhäute und den Organismus. Übertragende und auch Betroffene sind häufig medizinisches Fachpersonal oder auch Personen, die berufsbedingt viel Publikumsverkehr ausgesetzt sind, wie im Einzelhandel, Nahverkehr, in Schulen oder Kitas.

Ist man im medizinischen Bereich tätig, so ist nicht nur das eigene Immunsystem stetig einer hohen Belastung ausgesetzt, sondern auch das der Patienten, die man täglich versorgt. Gerade im Winter ist es daher wichtig, sich und die Menschen, die ihre eigene Gesundheit in die Hände des Fachpersonals legen, zu schützen. Eine Grippeschutzimpfung kann im Winter diesen Schutz ermöglichen und zu einem unbeschwerten Umgang miteinander im Alltag beitragen.

Auch für die Berufsgruppen, in denen Menschen tagtäglich dem Kontakt mit vielen anderen Personen ausgesetzt sind, ist es wichtig, sich über die Grippeschutzimpfung zu informieren und das eigene Umfeld aufzuklären. Personen, wie Fahrer im öffentlichen Nahverkehr oder Verkäufer im Einzelhandel, haben keinen Einfluss darauf, wie sich die Menschen, denen sie täglich begegnen, verhalten. Darum ist es ratsam, den aktuell bestmöglich verfügbaren Schutz gegen die Grippe in Anspruch zu nehmen und sich impfen zu lassen. 

Ältere Menschen

Grippeschutz ab 60: Im Alter lässt die Immunabwehr eines jeden Menschen nach und das Risiko für Ansteckungen und Erkrankungen steigt. In den Wintermonaten kann das Abwehrsystem älterer Menschen die Grippeerreger häufig nicht so gut bekämpfen, weswegen sie der Gefahr schwerer Verläufe besonders ausgesetzt sein können. Aus diesem Grund ist eine jährliche Grippeimpfung für Personen über 60 Jahre besonders ratsam. Auch die Menschen aus ihrem direkten Umfeld, wie Freunde und Familie oder auch medizinisches Personal, können mit einer Grippeimpfung zum Schutz dieser Personengruppe beitragen.

Referenzen

Robert Koch Institut (RKI): Impfquoten. Stand: Dezember 2022.

Robert Koch Institut (RKI): Kann in der Schwangerschaft und Stillzeit geimpft werden? Stand: April 2022.

Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA): Impfen-Info.de – Wir kommen der Grippe zuvor. Stand: Juni 2023.

Nationale Lenkungsgruppe Impfen (NaLI): Influenza. Stand: Juli 2023.